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Sophie Kaitlin Drescher
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November 4, 2024
“Was heißt es, eine ‘echte’ Feministin zu sein?” Kürzlich sagte mir jemand, ich sei keine “richtige Feministin.” Das hat mich überrascht und zum Nachdenken gebracht. Denn als Teenagerin habe ich meine ganze Identität auf Feminismus aufgebaut. Debatten, Jugendaktivismus, Diskurse über Gleichberechtigung – das war lange Zeit das Zentrum meines Lebens. Auch heute noch engagiere ich mich im Jugendbeirat der feministischen Organisation LEA - Let’s empower Austria und spreche in meinem Berufsalltag regelmäßig über Themen wie Gendergerechtigkeit und Gleichberechtigung. Doch der Begriff “Feminismus” scheint für viele noch immer mit Stereotypen und einer Art “Extremismus” verbunden zu sein. Dabei glaube ich, dass Feminismus gerade davon lebt, dass wir nicht alle in Schubladen denken und nicht alle gleich handeln müssen. Feminismus bedeutet für mich, dass Frauen – und Menschen allgemein – die Freiheit haben, ihren eigenen Weg zu gehen und ihre individuellen Werte zu leben. Im Laufe der Jahre hat sich meine Sichtweise verändert. Früher habe ich jede Ungleichheit sofort als persönliches Unrecht empfunden und oft in extremen Begriffen argumentiert. Heute sehe ich vieles differenzierter. Ich merke, wieviel Freude es mir bereitet, für meinen Partner zu kochen oder Zeit mit Kindern zu verbringen. Ich habe kein Problem damit, traditionelle Rollen auch mal anzunehmen – solange es meine Entscheidung ist. Für mich bedeutet Feminismus heute, auch die Freiheit zu haben, Prioritäten zu setzen: Meine Karriere ist mir wichtig, und ich werde sie weiterverfolgen. Aber ich weiß auch, dass ich später einmal viel Zeit für meine Familie und meine Kinder haben möchte. Dass das eine das andere nicht ausschließt, ist für mich der Kern von echter Gleichberechtigung. Feminismus ist kein starres Konzept, sondern eine Bewegung, die uns erlaubt, unser Leben nach unseren eigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten – und das sollten wir anerkennen und respektieren.
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November 4, 2024
Ich bin 19. Und ehrlich? Mich wundert das alles nicht. Eine der größten Influencerinnen Deuschlands sagt, Frauen sollen sich Männer unterordnen. Das Statement geht viral und ist einer der meist gesuchten Sätze auf Tik Tok. Was mir zu den Debatten auffällt ist: Wir tun so, als wären wir frei – aber denken immer noch in alten Mustern. Nur jetzt heißen sie anders. „Soft Girl Era“. „Feminine Energy“. „Tradwife – aber modern.“ Wir nennen es Selbstbestimmung. Dabei ist es nur Rückschritt – mit Likes. Ich sag’s ehrlich: Ich will Karriere. Ich will Liebe. Ich will Freiheit. Ich will Kinder. Und ich will auch Sicherheit. Und das bringt einen als junge Frau, in einen Zwispalt zwischen zwei von der Gesellschaft erschaffen Mustern „die moderne Frau“ und die „Tradwife“ Dabei kratzen diese Weltbilder nur an der Oberfläche und sind viel komplizierter und verstrickter als nur die „eine Rolle“ … Und außerdem… was Influencerinnen wie Millane und auch Frauen wie ich vergessen, wie privilegiert es ist nachdem man schon erfolgreich ist zu sagen, „Ich will für meine Kinder da sein“, wenn man Karriere, Erfolg und finanzielle Unabhängigkeit schon erreicht hat. Für viele Frauen – besonders Alleinerziehende – ist nicht zu arbeiten oder weniger keine Möglichkeit Was ich mit all dem sagen will: Vielleicht leben wir gar nicht feministischer. Vielleicht sind wir nur besser darin geworden, den alten Mist schöner aussehen zu lassen. Und vielleicht sollten wir uns öfter fragen: Leben wir wirklich Gleichberechtigung – oder nur die Illusion davon?
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November 4, 2025