Vor ein paar Tagen im FlixBus habe ich etwas erlebt, das mir bis jetzt nachgeht.
Ein Mädchen, ungefähr in meinem Alter, vielleicht 18 bis 20, schläft während der Fahrt ein.
Der Mann neben ihr legt plötzlich seine Hand auf ihren Oberschenkel.
Sie schreckt hoch, völlig verwirrt.
Seine Reaktion:
Es sei doch nur ein Spiel.
Ich bin 19. Und ehrlich?
Es schockiert mich weniger, als es sollte.
Wir sprechen ständig davon, wie frei wir heute sind.
Wie unabhängig.
Wie modern.
Aber wenn junge Frauen nicht einmal sicher in einem Bus sitzen können, dann sind das leere Worte.
Zwischen dem Bild, das wir uns von Gleichberechtigung erzählen, und der Realität im Alltag klafft eine massive Lücke.
Deshalb formuliere ich einen klaren Bedarf:
Warum gibt es in Fernbussen keine sicheren Abteile für Frauen und junge Reisende?
Warum fehlen Strukturen, die solche Situationen verhindern, bevor sie passieren?
Das ist keine Sonderleistung.
Das ist eine Grundvoraussetzung.
Wir feiern Fortschritt, aber scheitern an alltäglicher Sicherheit.
Wir reden über Empowerment, aber verschweigen, wie oft Frauen Situationen ertragen müssen, die nie passieren dürften.
Vielleicht sollten wir uns ehrlich fragen:
Leben wir echte Sicherheit und Gleichberechtigung – oder nur das Gefühl davon?