Erst will man sie hören.
Dann wirft man ihnen vor, sie hätten keine Ahnung.
Das sind die Vorwürfe gegen junge Menschen, die sich politisch engagieren.
Kaum tritt jemand unter 25 auf eine Bühne, in einen Gemeinderat oder in ein Panel, kommen dieselben Kommentare.
Zu jung.
Zu naiv.
Zu idealistisch.
Zu wenig Erfahrung.
Und das ist doch ein Muster, oder?
Wenn junge Menschen Politik machen, ist das Urteil sofort gefällt: unrealistisch, weltfremd, größenwahnsinnig.
Aber mal ehrlich:
Ist das wirklich so einfach?
Profitieren nicht auch die Älteren massiv davon, dass junge Menschen mitdenken?
Dass wir Fragen stellen, die sich andere nicht mehr trauen?
Dass sie Missstände ansprechen, die man viel zu lange ignoriert hat?
Vielleicht profitieren Junge Menschen davon, dass sie gesehen werden.
Aber vielleicht profitieren die Alten noch viel mehr davon, dass jemand frischen Wind reinbringt.
Neue Perspektiven.
Neue Energie.
Neue Dringlichkeit.
Und genau da liegt das Problem.
Ihr seid sehr schnell darin, die Jugend zu belächeln.
Sehr langsam darin, ihren Beitrag ernst zu nehmen.
Alle reden darüber, wie wichtig Generationendialog ist.
Aber sobald junge Menschen wirklich mitgestalten wollen, begegnet man ihnen mit Skepsis statt Vertrauen.
Warum eigentlich?
Niemand fragt, ob die etablierten Stimmen nicht genauso von ihnen profitieren.
Nur eben auf eine andere Weise.
Vielleicht ist es Zeit, diese Erzählung umzudrehen.
Nicht: „Die Jungen haben keine Ahnung.“
Sondern: „Wir brauchen ihre Perspektive.“
Denn ohne uns fehlt euch die Zukunft.